Übung der Gesamtwehr
Von: C. Scherer
Am 02.06.2014 führte die Feuerwehr Oberboihingen eine Gesamtwehrübung mit allen Einsatzkräften durch. Übungsobjekt war das Gebäude der Firma Rosenmayer Getränkehandel mit darüber liegenden Wohnungen in der Robert-Bosch-Straße.
Besonders an diesem Gebäude ist, dass es kein Treppenhaus gibt, sondern nur ein extra Anbau mit einem Aufzug, der zu den Wohnungen nach oben führt. Dieser Aufzug ist allerdings bei einem Brandfall nicht benutzbar und so stellt sich die Frage, wie man bei einem Ernstfall möglichst schnell in die Wohnungen gelangen kann, ohne Treppenhaus und ohne Aufzug?!
Die Übung sah vor, dass sich in einer Wohnung starke Rauchentwicklung gebildet hat und sich noch 2 Personen darin befinden.
Der Mannschaftstransportwagen MTW traf zuerst an der Übungsstelle ein. Außer Kommandant Hartwig Seidl brachte das Fahrzeug einige Feuerwehrangehörige zur angenommenen Einsatzstelle, die im weiteren Verlauf zur Unterstützung der Einsatzleitung, zur Dokumentation der durchgeführten Maßnahmen und zur Kommunikation zu den rückwärtigen Stellen zuständig waren. Kommandant Hartwig Seidl übernahm nach seinem Eintreffen die Einsatzleitung, Bastian Vogel war als Zugführer für die Durchführung der Einsatzmaßnahmen verantwortlich.
Das Löschgruppenfahrzeug LF 16-12 erreichte als zweites Fahrzeug die Übungsstelle. Der Gruppenführer Daniel Balz erkundete die Lage und bekam vom Zugführer Bastian Vogel umgehend den Auftrag mit der Menschenrettung über das Dach zu beginnen. Hierzu gingen zwei mit Atemschutzgeräten ausgerüstete Feuerwehrangehörige über eine Steckleiter an der Hinterseite der Firmenhalle über die Dachterrasse zu den Wohnungen vor. Um eine für die Durchsuchung der Räume eventuell notwendige Brandbekämpfung vornehmen zu können, führten die beiden Feuerwehrangehörigen eine mit Wasser gefüllte C-Schlauchleitung mit. Zwei weitere mit Atemschutzgeräten ausgerüstete Feuerwehrangehörige standen als Sicherheitstrupp vor dem Gebäude bereit, um bei einer Notlage dem eingesetzten Atemschutztrupp sofort zur Hilfe eilen zu können. Außerdem wurde vom LF 16-12 ein Außenangriff mit einem B-Rohr vorgenommen und die Wasserversorgung von einem Unterflurhydranten aufgebaut.
Das Tanklöschfahrzeug TLF 16-25 mit dem Gruppenführer Norbert Mayer erhielt den Auftrag von der Vorderseite des Gebäudes mit einer Steckleiter ebenfalls auf die Dachterrasse zu den Wohnungen zu gelangen. Hierzu rüstete sich ein weiterer Trupp mit Atemschutzgeräten aus und wurde mit einer C-Schlauchleitung zur Menschenrettung geschickt.
Beide Trupps, die im 1.OG tätig waren, meldeten sehr schnell über Funk, dass beide vermissten Personen gefunden wurden. Diese wurden sofort nach außen gebracht und weiteren Feuerwehrkräften zur Erstversorgung übergeben. Anschließend konzentrierte man sich auf die Brandbekämpfung.
Der Gerätewagen-Transport GWT sollte nach seinem Eintreffen in der Burggrabenstraße die Wasserversorgung aus dem Talbach für TLF16-25 und LF16-12 sicherstellen. Zunächst wurde die tragbare Pumpe entladen, anschließend bauten 2 Feuerwehrangehörige die Staustelle „Biber“ auf. Das wenige Wasser im Talbach sammelte sich vor der Staustelle an, so dass die Wasserentnahme möglich wurde und eine B-Leitung zum LF16-12 gepumpt werden konnte. Allerdings reichte das Wasser des Talbachs an diesem Tag nur für maximal 3 C-Rohre aus.
Die Altersabteilung der Oberboihinger Feuerwehr wirkte an der Übung ebenfalls mit und kümmerte sich um die Sperrung der Robert-Bosch-Straße.
Nach einer Stunde war die Übung beendet und es wurde mit den Aufräumarbeiten begonnen. Bei der anschließenden Übungsbesprechung in der Firmenhalle zeigte sich Kommandant Hartwig Seidl mit dem Verlauf der Übung und der Durchführung der Maßnahmen sehr zufrieden. Hartwig Seidl bedankte sich bei der Firma Rosenmayer Getränkehandel und der Firma Pötter Massivhaus für die Unterstützung bei der Übung. Im Anschluss gab es zur Stärkung für die Feuerwehrfrauen/-Männer ein kaltes Getränk und Brezeln.